Lena Manz, Rechtswissenschaftliches Institut

Die grundlegende Bedeutung der Sprache bei den Rechtswissenschaften ist sowohl im hochschuldidaktischen Diskurs als auch unter Juristinnen und Juristen unbestritten. Eigene Erfahrungen an der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Zürich zeigen jedoch, dass man vergeblich nach einer Lehrveranstaltung sucht, welche in die komplexe Materie der juristischen Fachsprache einführt. Das Verständnis und die korrekte Verwendung der juristischen Sprache werden von den Studierenden vorausgesetzt. Als Folge der fehlenden Vermittlung der Grundsätze der Fachsprache entstehen einerseits Verständnisprobleme und andererseits Fehler in deren Anwendung. Diese Problematik betrifft aber nicht nur fremdsprachige Studierende, akzentuiert sich bei diesen jedoch zusätzlich.

Dieses Lehrprojekt zeigt den gegenwärtig uneinheitlichen Umgang mit fremdsprachigen Studierenden auf. Dazu werden die bestehenden beziehungsweise die nicht vorhandenen Regelungen einerseits aller Fakultäten der Universität Zürich und andererseits der rechtswissenschaftlichen Fakultäten der deutschsprachigen Universitäten der Schweiz verglichen. Einige Fakultäten sehen für den Umgang mit fremdsprachigen Studierenden keine Regelung vor, andere knüpfen das Studium an Zulassungsvoraussetzungen (Sprachdiplome) und gewisse Fakultäten sehen für Studierende nicht deutscher Muttersprache Sonderbehandlungen (insbesondere in der Form von Prüfungszeitverlängerungen) vor. Dieser uneinheitliche Umgang mit fremdsprachigen Studierenden ist nicht zufriedenstellend. Die Analyse der bestehenden Regelungen ergab zudem, dass diese nicht zielführend sind. Dieses Projekt versucht deshalb, Förderungsmöglichkeiten in Zusammenhang mit sprachlichen Defiziten aufzuzeigen. Da es sich bei den Verständnisschwierigkeiten um ein generelles Problem der Studierenden der rechtswissenschaftlichen Fakultäten handelt, befasst sich das vorliegende Projekt mit Möglichkeiten zur Förderung der (Fach-)Sprache aller Studierender.