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Lehrprojekte im CAS Hochschuldidaktik

Evaluation digitaler Lehrformate durch Studierende der Veterinärmedizin

13. Oktober 2020 | Hochschuldidaktische Weiterbildung | Keine Kommentare |

Dolf Kümmerlen, Abteilung Schweinemedizin

Mit den wachsenden technischen Möglichkeiten und der zunehmenden Digitalisierung weiter Bereiche im Privat- und Arbeitsleben vieler Menschen werden auch für die Hochschullehre immer neue Formate für die Lehre verfügbar. Digitale Lehrformate wie Video-Podcast oder Online-Vorlesungen sind eine interessante Ergänzung zum Präsenzunterricht. Für die Studierenden stellt die örtliche und zeitliche Flexibilität einen großen Vorteil dar, während eine mangelnde direkte Interaktion mit den Dozierenden möglicherweise ein Nachteil ist.

Aufgrund der Coronavirus Pandemie und dem daraus folgenden Lockdown wurden auch an der Universität Zürich sämtliche Präsenzveranstaltungen abgesagt. Auch an der Vetsuisse-Fakultät mussten innerhalb kürzester Zeit alle Präsenzveranstaltungen in digitale Lehrformate überführt werden.

In der vorliegenden Arbeit sollten die Einschätzungen der Studierenden zu vier digitalen Lehrformaten der Abteilung Schweinemedizin der Vetsuisse-Fakultät untersucht werden (Video-Podcast, Fallbesprechungen per E-Mail, Live-Fallbesprechungen per Microsoft (MS) Teams® und Live-Vorlesung per MS Teams®). Die Hypothese war, dass die Studierenden die Lehre in digitalen Formaten gegenüber dem Präsenzunterricht wegen der mangelnden direkten Interaktion mit den Dozierenden als weniger lernförderlich empfanden. Es wurden insgesamt 169 Studierende des 3., 4. und 5. Jahreskurses Veterinärmedizin im Rahmen einer Online-Umfrage mit dem Tool „surveymonkey“ (surveymonkey.com) zu ihren Einschätzungen befragt.

Siebenundvierzig Studierende haben an der Umfrage teilgenommen. Die Rückmeldungen zu den Lehrformaten waren weit überwiegend positiv. Am besten schnitten die Live-Formate ab: 82% der teilnehmenden Studierenden waren der Auffassung, dass Live-Fallbesprechungen den Präsenzunterricht vollständig ersetzen können (Live-Vorlesungen: 71%, Video-Podcast: 50%, E-Mail: 32%). Als lernförderlich wurde wie erwartet die zeitliche und örtliche Flexibilität angegeben. Als lernhinderlich wurden technische und organisatorische Probleme angegeben, teilweise auch die mangelnde Interaktion mit den Dozierenden. Allerdings wurde die Interaktion mit den Dozierenden ebenso häufig als verbessert gegenüber dem Präsenzunterricht angesehen.

Aufgrund der überraschend positiven Ergebnisse wird bei uns am Institut diskutiert, die digitalen Lehrformate auch nach Neubeginn des Präsenzunterrichts weiterhin zu einem gewissen Anteil einzusetzen.

Abgelegt unter: AllgemeinScholarship of Teaching and Learning
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