Sarah Forster-Heinzer, Institut für Erziehungswissenschaft

Unlängst hat die Frage nach hochschuldidaktischen Kompetenzen bzw. der Professionalität von Dozierenden auf Tertiärstufe Einzug in den Diskurs um Qualität auf Hochschulebene genommen. Besonders betont wird dabei ein Paradigmenwechsel, bezeichnet als Shift from Teaching to Learning. Sowohl das Durchführen von Forschendem Lernen als auch von Scholarship of Teaching and Learning in der eigenen Lehre soll diesen Shift begünstigen. Daher sind diese beiden Lehrkonzepte oftmals Teil einer hochschuldidaktischen Weiterbildung. Auch an der Universität Zürich haben die CAS Teilnehmenden für Hochschuldidaktik die Wahl einer der beiden Konzepte in der Abschlussarbeit umzusetzen. Vor diesem Hintergrund geht das vorliegende SoTL-Projekt der Frage nach, wie bedeutsam Dozierenden des CAS Hochschuldidaktik der UZH das von ihnen durchgeführte Lehrprojekt für die eigene professionelle Kompetenzentwicklung einschätzen. Ferner interessiert, ob sich Unterschiede in der eingeschätzten Bedeutsamkeit des Lehrprojekts für die professionelle Kompetenzentwicklung in Abhängigkeit der Art des gewählten Lehrprojekts zeigen. Mittels eines on-line Fragebogens wurden ehemalige und aktuelle Teilnehmende des CAS Hochschuldidaktik der Universität Zürich schriftlich befragt (n = 46). Es zeigte sich, dass das Lehrprojekt von den Teilnehmenden im Durchschnitt am bedeutsamsten für das eigene didaktisch-methodische Wissen sowie für ein besseres Verständnis des Lernens der Studierenden eingeschätzt wurde. In der Tendenz beurteilten die Teilnehmenden mit einem Forschenden Lernen Lehrprojekt die Bedeutsamkeit dessen über alle Kompetenzdimensionen hinweg höher ein, mit signifikanten Unterschieden auf drei Kompetenzdimensionen. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass das jeweilige Lehrprojekt Prozesse in der professionellen Kompetenzentwicklung ausgelöst hat, die ohne die Erfahrung und Erkenntnis des Lehrprojekts in dieser Weise wohl nicht stattgefunden hätten.