Ramon M. Eichenberger, Institut für Parasitologie, Vetsuisse Fakultät, Universität Zürich  

 Studierende der Veterinärmedizin werden in der Literatur häufig als individuelle Lerner charakterisiert und nur wenige sehen für sich Lernen in einer Gruppe als eine effiziente Strategie. Dabei fördert gemeinsames Lernen nicht nur unterschiedliche Kompetenzen, sondern spiegelt sich auch positiv in der Leistung. Dieses Projekt untersucht, ob kollektives Lernen einen positiven Effekt auf die Leistung der Studierenden der Veterinärmedizin an der Vetsuisse Fakultät der Universität Zürich hat anhand vom Grundlagenkurs Veterinärparasitologie. Durch einen Fragebogen wurden Studierende, welche die komplexe mündliche Prüfung bereits absolviert haben, nach ihrer Selbstwahrnehmung über persönliche Leistungsbereitschaft und Lernstrategien, ihr Lerntyp (Lernstil-Präferenz), und ihr Kursnachbereitungs- und Prüfungsvorbereitungsverhalten befragt und mit der Leistung statistisch verglichen. Es wird gezeigt, dass Studierende der Veterinärmedizin eher Denker sind (54.3%), aber ein «Entscheider»-Lernstil (28.3%) charakterisiert durch aktiv-experimentierenden Eigenschaften mit besserer Leistung verbunden ist. Allgemein zeigt gemeinschaftliches Lernen einen evident positiven Effekt auf die Leistung. Ein Katalog von Lernstrategien wurde zusammengestellt. Die Daten dieses SoTLs können für zukünftige Veranstaltungsplanungen herangezogen werden. So wäre das Einbringen von Team-basierten Übungen in den Unterricht eine mögliche Strategie, um die Studierenden von einem reflektierend-beobachtenden Stil zu einem aktiv-experimentierenden Verhalten zu motivieren. Das Verwenden von häufigen kollaborativen Lernstrategien, welche bereits von den Gruppen verwendet werden, können mögliche Bausteine darstellen.