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Lehrprojekte im CAS Hochschuldidaktik

Bessere Nutzung der Zeit im Labor: Auslagerung von Teilaspekten in eine asynchrone Phase

18. Oktober 2022 | Hochschuldidaktische Weiterbildung | Keine Kommentare |

Gerd Simons, Fachhochschule Nordwestschweiz, Institut für Sensorik und Elektronik

Im aktuellen Laborunterricht im Fach Mess- und Sensortechnik, das Studierende aus dem 4. bzw. 5. Semester der Studiengänge Elektro- und Informationstechnik sowie Maschinenbau besuchen, nutzen nicht alle Studierende die Zeit für eigentliche Labortätigkeiten. Dies liegt häufig daran, dass die Vorbe-reitung mangelhaft ist und dass sie deshalb im Labor viel Zeit für die Einarbeitung benötigen, die ihnen dann bei der eigentlichen experimentellen Arbeit fehlt. Dies führt dazu, dass gewisse Studierende die Praktika in der vorgegebenen Zeit nicht vollständig durcharbeiten können.
Im Rahmen dieses Lehrprojekts wurde untersucht, welche Aspekte der Laborarbeit in eine asynchrone Phase ausgelagert werden können, wie man Studierende dazu bringt, sich besser auf den Laborunter-richt vorzubereiten sowie ob man mit verschiedenen Massnahmen sogar die Präsenzzeit fürs Labor kürzen könnte. Für die Klärung der Auslagerung von Teilaspekten wurden mit 5 Dozierenden Interviews geführt, insbe-sondere auch mit solchen, die Laborpraktika bereits komplett via Fernzugriff anbieten. Die Hauptaus-sage der Kollegen war, dass der Aufwand einer Digitalisierung sehr hoch eingeschätzt wird (insbeson-dere auch der Unterhalt) sowie dass der Hands-On Aspekt nur schlecht vermittelt werden kann. Diese Aussage deckt sich mit der Einschätzung des Autors. Um die Vorbereitung der Studierenden zu verbessern, wurden für das Labor „Abstandsmessung“ die Vorbereitungsaufgaben besser strukturiert, sowie ein Lernvideo und ein Vorbereitungsquiz erstellt. Im Rahmen einer empirischen Untersuchung wurde eine Klasse zum Laborunterricht mehrmals befragt. Das Labor „Abstandsmessung“ wurde mit Hinweis auf die neuen Vorbereitungsunterlagen sowie ver-kürzt (d.h. in 2h statt 3h) durchgeführt. Die Auswertung der Umfragen sowie die Beobachtungen im Laborunterricht ergaben, dass die zusätzlichen Vorbereitungsunterlagen nicht zu einer besseren Vor-bereitung geführt haben und in der Folge auch die Verkürzung des Unterrichts von 3h auf 2h keine sinnvolle Option darstellt.

Abgelegt unter: Scholarship of Teaching and Learning
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