Weiterbildung: Blog Wissenschaftliches Lehren und Forschendes Lernen

Lehrprojekte im CAS Hochschuldidaktik

Verfassen einer wissenschaftlichen Arbeit nach der Methode des Forschenden Lernens im Rahmen des Seminars «Wiedergutmachung im Strafrecht»

24. Oktober 2017 | Hochschuldidaktische Weiterbildung | Keine Kommentare |

Sonja Pflaum, Rechtswissenschaftliches Institut:

Zusammen mit Prof. Dr. Wolfgang Wohlers (Team-Teaching) habe ich im Frühjahrssemester 2017 das Seminar «Wiedergutmachung im Strafrecht» durchgeführt. Im Rahmen des Seminars verfassten sechs Studierende eine Seminararbeit und drei Studierende eine Masterarbeit. Das Seminar war nach dem didaktischen Konzept des Forschenden Lernens aufgebaut. Ziel des Seminars war es, dass die SeminarteilnehmerInnen den gesamten Forschungsprozess bezüglich der Erstellung einer wissenschaftlichen Arbeit durchlaufen.

Über einen Zeitraum von sechs Monaten (November 2016 – April 2017) fanden zehn doppelstündige Seminarsitzungen statt, in welchen jeweils an den Thematiken des Forschungszyklus gearbeitet wurde: angefangen bei der Auswahl des spezifischen Forschungsthemas, über das Herausarbeiten konkreter Forschungsfragen, die Entwicklung eines Forschungsdesigns, die Durchführung und Auswertung des eigenen Projekts – teilweise begleitet von der Erhebung und Auswertung empirischer Daten und die Erstellung des eigentlichen Leistungsnachweises, d.h. der Seminar- oder Masterarbeit. Am 4./5. Mai 2017 (zweittägige Blockveranstaltung) haben die SeminarteilnehmerInnen ihre Forschungsergebnisse den Dozierenden und den anderen SeminarteilnehmerInnen präsentiert und im Anschluss daran ihre Arbeiten an die Dozierenden zur Bewertung eingereicht. Am 3. Juli 2017 wurden die bewerteten Arbeiten an die SeminarteilnehmerInnen zurückgegeben. Anschliessend (Juli/August 2017) haben die SeminarteilnehmerInnen unter meiner Leitung eine Publikation über ihre Forschungsprojekte für die Zeitschrift iusfull verfasst.

Obwohl die SeminarteilnehmerInnen der Ansicht waren, dass die Teilnahme am Seminar sehr viel Zeit in Anspruch genommen hat – es wurde ihnen bewusst, wie zeitintensiv «echte» Forschung ist –, waren schlussendlich doch alle mit ihren durchgeführten Projekten sehr zufrieden. Sie haben unter anderem rückgemeldet, dass sie die hohe Frequenz an Begleitung und Unterstützung sehr geschätzt haben und am Tag der Abgabe der Arbeit wirklich das Gefühl hatten, etwas Eigenes geschaffen zu haben.

Ein Highlight bei der Durchführung dieser Lehrveranstaltung war für mich als Dozentin beobachten zu können, wie die Studierenden während diesen Wochen mit und an ihren Projekten gewachsen sind. Sie haben einen ersten Schritt in Richtung «echte» Forschung machen können.

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