Maximilian Jablonowski, Institut für Sozialanthropologie und Empirische Kulturwissenschaft
Pop ist ein Phänomen, das viele Sinne anspricht. Pop ist immer auch biografische Erfahrung. In der Kulturwissenschaft wird seit einigen Jahrzehnten viel über Pop geschrieben. Die akademische Auseinandersetzung beschränkt sich jedoch häufig auf textuelle Repräsentationen Für die meisten macht sich die Bedeutung von Pop jedoch nicht am Symbolischen fest Diese Momente des Erlebens und Erinnerns werden von den Zeichen akademischer Texte häufig überdeckt. Erst seit kurzer Zeit werden die synästhetischen, affektiven, körperlichen und emotionalen Modi, die ein gleichberechtigtes Register der Poperfahrung sind und Pop erst für viele bedeutsam machen, in den Blick genommen. Zunehmend wird diese Dimension auch in Ausstellungen erfahrbar gemacht.
In dem zweisemestrigen Lehrforschungsprojekt im BA Populäre Kulturen hat eine Gruppe von Studierenden diese neuen Debatten aufgegriffen und in Forschungs- und Ausstellungspraktiken umgesetzt. Das Ziel der Lehrveranstaltung ist es gewesen, einen kulturanalytischen Zugang zu Pop zu finden, der die multisensorischen Dimensionen seines Gegenstands sowohl als Erkenntnisobjekt, aber vor allem auch als Erkenntnismedium ernst nimmt. Pop ist, so die These des Projekts, ein zentrales Programm zur kognitiven, aber vor allem affektiven, emotionalen und somatischen Einübung des Lebensstils der (Post-)Moderne. Die Ergebnisse dieser Auseinandersetzung wurden im Dezember 2019 in einer zweitägigen Pop-up-Ausstellung mit dem Titel „pop is a 4-letter word“ in der Roten Fabrik an eine breitere Öffentlichkeit vermittelt.
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