Tim Tausendfreund, Departement Soziale Arbeit, ZHAW

Durch die Umstellung des Präsenzunterrichts auf E-Learning während der Corona-Zeit (Frühlingssemester 2020), mussten digitale Alternativen gefunden werden, um Studierenden auch in asynchronen Unterrichtsformaten, (1) Lernerfolgskontrollen und (2) die vertiefte Diskussion der Lehrinhalte zu ermöglichen. Zu diesem Zweck wurden, in einem Kurs des Hauptstudiums im BSc Soziale Arbeit, auf der Lernplattform Moodle zwei Apps ausgewählt: (A) «Quiz/Test» und (B) «PDF-Annotator».

Bei dem Ersteinsatz der Apps stellte sich die Frage, wie die Studierenden (N = 38), die Anwendungs-freundlichkeit der Tools und den Nutzen für den Lernerfolg einschätzten. Dies wurde am Ende des Kurses evaluiert. Des Weiteren stellte sich die Frage, ob im Zusammenhang mit der Reihenfolge in welcher die Apps genutzt werden, sich Unterschiede zeigen in der Qualität der Auseinandersetzung mit Lernhinhalten. Um dies zu erkunden, wurde der Einsatz der Apps zwischen den Lehreinheiten variiert. Zur Einschätzung der Qualität der Auseinandersetzung wurden die studentischen Beiträge im PDF Annotator inhaltsanalytisch ausgewertet und in Anlehnung an die überarbeitete Bloomsche Taxonomie kategorisiert.

Im Gesamtbild zeigt sich, dass das der PDF Annotator, im Gegensatz zu den Quizzes, nur von einer geringeren Anzahl Studierender genutzt wurde, als unfreundlicher, bzw. gewöhnungsbedürftiger in der Anwendung bewertet wurde und die Einschätzung des Nutzens für den eigenen Lernerfolg niedriger ausfiel. Im Gegensatz zu den Quizzes nimmt die Zahl der Studierenden, die den Annotator nutzten, über die Zeit jedoch nicht ab. Dies bestätigt den Eindruck des Dozierenden, dass einige wenige engagierte Studierende die Lehrinhalte dort intensiver diskutiert haben und, gemäss Evaluation, das Angebot zu schätzen wussten. Bei der Nutzungsreihenfolge zeigt sich die erwartete Tendenz, dass bei einer vorherigen Bereitstellung des Quizzes die Fragen im Annotator sich tendenziell auf höhere Stufen der Bloomschen Taxonomie verlagern. Da aber kein experimentelles Kontrollsetting möglich war und die Interrater-Reliabilität nicht getestet werden konnte, ist dies kein Nachweis, sondern Basis, um zukünftig besser informierte Hypothese generieren zu können.