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Lehrprojekte im CAS Hochschuldidaktik

«Eine angeborene Krankheit der Japanologie»: Untersuchung zur MA-Übertrittsrate in den Japanwissenschaften

26. Oktober 2021 | Hochschuldidaktische Weiterbildung | Keine Kommentare |

 Nora Gilgen, Asien Orient Institut UZH

 Das vorliegende Projekt untersucht die Gründe, welche einen Übertritt von der BA- auf die MA-Stufe in der Japanologie begünstigen, bzw. behindern. In Interviews mit Studierenden wurden sieben Faktoren abgefragt: Allgemeine Studienzufriedenheit, Selbsteinschätzung, Informiertheit über das MA-Studium, Einfluss der Eltern, Studienaufenthalt in Japan, soziale und akademische Integration sowie erwarteter Nutzen eines MA-Diploms in Japanologie. Einerseits zeigt die Untersuchung, dass eine geringe Studienzufriedenheit aufgrund falscher Erwartungen an das Studium sowie eine negative Nutzenerwartung die wichtigsten Gründe dafür sind, dass Studierende der Japanologie auch im Vergleich zu Studierenden anderer Regionalwissenschaften selten einen MA anstreben. Die Interviews lassen darauf schliessen, dass die Grundmotivation für den Studienbeginn, die bei vielen Studierenden im Zusammenhang mit der japanischen Populärkultur steht und auf den Erwerb der japanischen Sprache ausgerichtet ist, oft mitursächlich für die tiefe Studienzufriedenheit ist. Die Studierenden finden das Studium auf BA-Stufe zwar interessant, doch fehlt meist das akademische Interesse, das einen MA-Übertritt begünstigen würde. Andererseits wird deutlich, dass Ma-Studierende im Gegensatz zu BA-Studierenden den Nutzen eines MA-Diploms in Japanologie positiver bewerten und ein grösseres Interesse für akademische Inhalte und Tätigkeiten mitbringen. Im Gegensatz zur bestehenden Literatur, welche die Wirkung eines Auslandaufenthalts als positiven Faktor für den Übertritt auf höhere Studienstufen aufzeigt, lässt die vorliegende Studie darauf schliessen, dass ein Aufenthalt in Japan bei manchen Studierenden auch Sinnkrisen und Motivationseinbrüche auslöst. Aufgrund der aus den Interviews gewonnenen Erkenntnisse leitet die Autorin Vorschläge zur Verbesserung der MA-Übertrittsrate ab. 

Abgelegt unter: Scholarship of Teaching and Learning
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