Désirée Thommen, Institut für Erziehungswissenschaft UZH
Aufgrund der aktuellen COVID-19 Pandemie mussten Dozierende der Hochschulstufen ihren Unterricht online durchführen und ihre gewohnten Unterrichtsmethoden anpassen. Eine besondere Herausforderung im Onlineunterricht stellt die Förderung von sozialer Zugehörigkeit und intrinsischer Motivation dar, zumal viele Interaktionsmöglichkeiten unter den Studierenden wegfallen. Ziel dieses SoTL-Lehrprojektes war es zu untersuchen, inwiefern Breakout-Rooms als eine mögliche interaktive Lehrmethode im Onlineunterricht das Erleben von sozialer Zugehörigkeit und intrinsischer Motivation von Studierenden fördern können. Dazu wurde mit 45 Studierenden (100% weiblich, Durchschnittsalter = 24.2) des Instituts für Erziehungswissenschaft ein Experiment durchgeführt. Die Interventionsgruppe führte eine Gruppendiskussion zum Thema „Anlage-Umwelt“ in Breakout-Rooms (à je 4 Studierende) durch, während die Kontrollgruppe (20 Studierende) dieselbe Diskussion im Plenum durchführte. Im Anschluss an die Diskussion füllten alle Studierenden einen Onlinefragebogen aus. Die Ergebnisse zeigten auf, dass Studierende in Breakout-Rooms die Diskussion als interaktiver wahrgenommen hatten, sich mehr beteiligten und zufriedener mit ihrer persönlichen Beteiligung waren. Zusätzlich konnte aufgezeigt werden, dass Studierende in Breakout-Rooms eine höhere soziale Zugehörigkeit und intrinsische Motivation aufwiesen. Die kleine Gruppengrösse erwies sich dabei als ein wichtiger Einflussfaktor der positiven Auswirkungen von Breakout-Rooms auf die Zufriedenheit und die Motivation von Studierenden. Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass Breakout-Rooms eine vielversprechende Unterrichtsform im Onlineunterricht darstellen, die im Hochschulunterricht häufiger eingesetzt werden sollte.
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