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Lehrprojekte im CAS Hochschuldidaktik

Peer-Feedback als didaktische Wundermethode?

26. Oktober 2021 | Hochschuldidaktische Weiterbildung | Keine Kommentare |

Aline von Atzigen, Institut für Sozialanthropologie und Empirische Kulturwissenschaft (ISEK), UZH

Feedback ist zentral für den Lernprozess und eine der wichtigsten Kompetenzen welche Studierende im Rahmen ihres Studiums erwerben sollten. Dieses SoTL-Lehrprojekt untersuchte Peer-Feedback als didaktische Lehr- und Lernmethode in einem Seminar mit fünf Studierenden. Die Gruppenarbeit zu Peer-Feedback wurde als Teil des zweistufigen Leistungsnachweises durchgeführt. Mit Blick auf die Studierenden wurde mittels 4 Reflexionsbögen – verteilt über das Semester – untersucht, ob Peer-Feedback die Studierenden unterstützen kann ihren Lernprozess autonomer zu gestalten. Mit Blick auf die Dozierenden und ihre knappen zeitlichen Ressourcen wurde untersucht, ob die Dozierenden durch Peer-Feedback entlastet werden können.

Kurzfristig betrachtet ist Peer-Feedback keine Wundermethode. DasPeer-Feedback hat die fünf Studierenden nicht oder nicht genug unterstützt. Insbesondere was theoretische Aspekte der Seminararbeit betraf, unterstützte das Peer-Feedback die Studierenden nicht genug. Basierend auf der Studie lässt sich nicht sagen, dass die Studierenden durch das Peer-Feedback unterstützt wurden, ihren Lernprozess autonomer zu gestalten. DAs hat sich insbesondere dadurch gezeigt, dass die Studierenden dennoch ein Dozierenden-Feedback gewünscht haben. Das Peer-Feedback hat aber die Gruppendynamik und den Austausch unter den Studierenden vertieft, was für das Seminar sehr positiv war. Dies könnte längerfristig auch Einfluss auf den Lernprozess und die autonomere Gestaltung haben, dazu bräuchte es aber weitere Studien.

Für die Dozentin war das Einarbeiten, Vorbereiten und Durchführen von Peer-Feedback kurzfristig keine zeitliche Entlastung. Langfristig betrachtet ist jedoch davon auszugehen, dass der Aufwand sich einpendelt oder sogar etwas zurückgeht. Auf den ersten Blick war auch das gewünschte Dozierenden Feedback keine zeitliche Entlastung. Auf den zweiten Blick zeigte sich jedoch, dass das Peer-Feedback eine Entlastung für die Dozentin war. So konnten nämlich allgemeine Fragen in der Gruppenarbeit von den Studierenden herausgearbeitet und diskutiert und im Seminar gemeinsam nachbesprochen werden. in diesem Dozierenden Feedback konnte die Dozentin viel konkreter auf die individuellen Bedürfnisse der Studierenden eingehen und so ihre zeitlichen Ressourcen effizienter und studierendenzentrierter einsetzen.

Abgelegt unter: Scholarship of Teaching and Learning
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