Weiterbildung: Blog Wissenschaftliches Lehren und Forschendes Lernen

Lehrprojekte im CAS Hochschuldidaktik

Teamkompetenz als überfachliches Lernziel – wie Reflexion und weitere didaktische Interventionen Studierende beim kollaborativen Arbeiten unterstützen

26. Oktober 2021 | Hochschuldidaktische Weiterbildung | Keine Kommentare |

Georgina Bokor, Institut für Erziehungswissenschaft, UZH

 Kollaborative Arbeitsformen sind nicht nur in der Berufswelt von hoher Relevanz, auch in der Hochschulausbildung begegnen Studierende eine Vielfalt an Arbeitsmethoden, welche Teamkompetenzen fordern. Diesem SoTL-Projekt zugrundeliegende Beobachtung ist, dass Studierende im Umgang mit der Lehrmethode Gruppenarbeit gerade in Bachelormodulen diverse Herausforderungen erfahren, welche auf ihre Einstellung und somit auf ihre motivationale Bereitschaft in kollaborativen Lernsettings negativ auswirken können. Die gezielte Förderung der Teamkompetenzen in der Hochschullehre ist aus zwei outputtheoretischen Überlegungen interessant: Erstens kommt es sowohl im hochschulischen als auch im unternehmerischen Kontext auf eine effektive Zusammenarbeit sowie auf die Qualität der Arbeitsergebnisse an. Zweitens stellt Zufriedenheit einen nicht zu unterschätzenden Output kollaborativen Arbeitens dar, der für die motivationale Bereitschaft wesentlich ist und auch eine spätere Zusammenarbeit begünstigen kann. Dieses SoTL-Projekt orientiert sich an einer konstruktivistischen Lerntheorie und bezieht sich darauf, dass Lehrende motivieren und Interesse wecken sollen und bei der Informationsaufnahme Hilfestellungen bieten sollen. Im Rahmen dieses SoTL-Projektes wurde der Frage nachgegangen, wie Studierende zwei kollaborative Gruppenarbeiten und die damit einhergehenden Hilfestellungen (didaktische Interventionen) wahrgenommen haben. Reflexion und Methodenkenntnisse über kollaboratives Arbeiten (Rollenverständnis sowie vorgegebene Arbeitsschritte) wurden dabei als didaktische Interventionen eingesetzt. Weiter interessiert, wie Studierende nach einer Reflexion ihren subjektiven Lernzuwachs im Bereich ihren Teamkompetenzen einschätzen. Für die Beantwortung der 

Fragestellungen wurden zwei online Befragungen bei 25 Studierenden eines Wahlpfichtmoduls durchgeführt. Die Ergebnisse legen nahe, dass die didaktischen Interventionen von den Studierenden mehrheitlich positiv wahrgenommen wurden, am meisten wurde die Reflexionsmöglichkeit sowie der Input über die Rollen geschätzt. Weiter zeigte sich, dass 14 % der Studierenden eher unsicher sind, wie sie sich in einer Gruppe einbringen können. Mindestens die Hälfte der Studierenden würden es nicht oder eher nicht in der Gruppe ansprechen, wenn sie etwas stört. Didaktische Interventionen zum systematischen Teamkompetenzerwerb können in der Lehre als wichtige Ressource für die Zufriedenheit der Studierenden beachtet werden, wenn sie gezielt zum Einsatz kommen.

Abgelegt unter: Scholarship of Teaching and Learning
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