Weiterbildung: Blog Wissenschaftliches Lehren und Forschendes Lernen

Lehrprojekte im CAS Hochschuldidaktik

Entwicklung von wissenschaftlichen Kompetenzen im 1. Studienjahr

18. Oktober 2022 | Hochschuldidaktische Weiterbildung | Keine Kommentare |

Andreas Hofmann-Villiger, Ulrike Hartmann, Pädagogische Hochschule St. Gallen, Kindergarten- und Primarstufe

Die wissenschaftlichen Kompetenzen Studierender an Hochschulen werden oft als unzureichend bezeichnet, schon während des Studiums, beim Verfassen von Leistungsnachweisen, aber auch bei Abschlussarbeiten. Inwiefern dies angemessen ist, wurde bislang kaum empirisch geprüft. Im vorliegenden SoTL-Beitrag stehen die Selbsteinschätzungen von Studierenden und Dozierenden für das Modul ‚Berufs- und Studienkompetenzen‘ (im ersten und zweiten Semester) an der Pädagogischen Hochschule St. Gallen im Fokus, in dem ein Teil dieser Kompetenzen erworben bzw. vermittelt wird. Von den Studierenden (n = 124) aus 10 Lerngruppen wurden Fragebögen zur Selbsteinschätzung von zwei Messzeitpunkten mit deskriptiven Verfahren, t-Tests, explorativer Faktorenanalyse und einfaktorieller Varianzanalyse analysiert. Bei 11 von 13 untersuchten Aspekten des wissenschaftlichen Arbeitens konnten signifikante Unterschiede und schwache bis starke Effektstärken festgestellt werden, was interpretative Schlüsse auf die Lernwirksamkeit des Lernangebots im Modul ermöglicht. Gleiches gilt auch, wenn die Faktoren ‚Inhalte verarbeiten‘ und ‚formale Aspekte‘ betrachtet werden, bei welchen ebenfalls signifikante Unterschiede und mittlere Effektstärken zu beobachten sind. Auffallend sind, im Gegensatz dazu, einige Studierende, welche ihre Kompetenzen beim zweiten Messzeitpunkt gleichbleibend oder tiefer einschätzen. Bei den Dozierenden wurden 14 Fragebögen analysiert und die Ergebnisse sowohl deskriptiv als auch qualitativ ausgewertet. Dozierende vermitteln nach eigenen Angaben die formalen Aspekte des wissenschaftlichen Arbeitens vollständig, bei den inhaltlichen Aspekten liegt der Fokus auf dem Formulieren von Fragestellungen und dem Paraphrasieren. Die Informationsentnahme aus Texten und das Entwerfen von Argumentationslinien werden von der Hälfte der Dozierenden vermittelt. Die Ergebnisse weisen auf die Notwendigkeit von Analysen zum effektiven Lernzuwachs bei den Studierenden hin. Auch vertieftes Wissen über die verschiedenartigen Lehrangebote und genutzten Methoden durch die Dozierenden bei der Vermittlung könnten sich als hilfreich für die Weiterentwicklung des Moduls erweisen.

Abgelegt unter: Scholarship of Teaching and Learning
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