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Lehrprojekte im CAS Hochschuldidaktik

Mathematisches Schulbuchwissen von Studierenden der Pädagogischen Hochschule St.Gallen zu Beginn ihres Studiums

12. September 2019 | Hochschuldidaktische Weiterbildung | Keine Kommentare |

Susanne Kuratli Geeler, Pädagogische Hochschule St. Gallen

Das fachspezifische Wissen von Lehrpersonen steht in engem Zusammenhang mit dem Lernerfolg der Schülerinnen und Schüler. Studien weisen darauf hin, dass höheres mathematisches Wissen von Lehrpersonen mit einem grösseren Kompetenzzuwachs in Mathematik der von ihnen unterrichteten Schülerinnen und Schüler einhergeht. In der Lehre der Mathematikdidaktik der Pädagogischen Hochschule St.Gallen zeigen Erfahrungen, dass Studierende mathematische Aufgaben aus den Schulbüchern teilweise nicht oder nicht mehr lösen können. Die vorliegende Untersuchung bestätigt diese subjektiven Eindrücke. Es wurden 160 Studierende der Pädagogischen Hochschule St.Gallen zu Beginn ihres Studiums zu ihrem mathematischen Schulbuchwissen befragt. Dabei bearbeiteten sie 35 Aufgaben aus den Lehrmitteln «Zahlenbuch» und «Mathbuch» der fünften bis neunten Klasse der Primarstufe bzw. der Sekundarstufe 1. Im Durchschnitt lösten die Studierenden nur 71% der Aufgaben richtig. So konnten beispielsweise 35% der Studierenden die Multiplikationsaufgabe 260 x 42 aus dem Zahlenbuch der 5. Klasse und über 70% die Aufgabe (-0.5) x (-0.15) aus dem Mathebuch der 9. Klasse nicht (mehr) lösen. Studierende zwischen 17 und 22 Jahren lösten insgesamt mehr Aufgaben richtig als ihre älteren Kolleginnen und Kollegen. Das mathematische Schulbuchwissen scheint demzufolge mit einem Effekt des Vergessens verbunden zu sein, was auf ein eher rezepthaftes und wenig verstehensorientiertes Lehren und Lernen hinweist.

Abgelegt unter: Scholarship of Teaching and Learning
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